Arbeitstechnik

Arbeitsweise

SABINE HUBER hat für ihre Art zu arbeiten einen intensiven Entwicklungsprozess durchschritten. Dabei haben sich Punkte herauskristallisiert, die essentiell scheinen:
Möglichst naturbelassene Werkstoffe und traditionell entstandene Verfahren werden gesucht. Nachhaltigkeit soll ein Kriterium sein.

  • Die INTONACO – Technik ist vielversprechend. Sie wurde in der Freskenmalerei alter Kirchen angewendet. Hier wird diese Technik abgeändert, um feine Risse und Oberflächenstrukturen zu erzeugen.
  • Die klassische Öl-Schicht-Malerei spielt eine wichtige Rolle.
  • Warmleime in richtiger oder falscher Anwendung lassen viel Raum zum Experimentieren.
  • Mischtechniken auf Metall, schwebend gehängt.

Spaß und Freude treiben den Arbeitsprozess voran.

„Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“ Soll Albert Einstein mal gesagt haben.

Bei den Werken von Sabine Huber werden diese Arbeitstechniken verändert, falsch angewendet und auch miteinander kombiniert. Es entstehen verschiedenste Mischtechniken. Themen hierfür sind vor allem in der Natur zu finden und spiegeln „Momente meiner Augenblicke“ wider.

INTONACO - Mischtechnik

Sumpfkalk und Marmormehl sind die Basis für die ursprüngliche INTONACO – Technik. Bei der INTONACO – Mischtechnik werden diverse Baumaterialien, wie Steinmehle, Gips, Beton oder Bitumen stellenweise hinzugefügt. Das großflächige Auftragen verschiedener Substanzen ermöglicht das Schaffen unterschiedlichster Strukturen und Formen. Es entstehen Risse, eine Feinmimik aber auch grobe Flächen und skulpturähnliche Gebilde. Im vielschichtigen experimentellen Farbauftrag werden Lasuren, Pigmente und wässrige Lösungen übereinander gelegt. Feine Schichten aus Pigmenten und Strukturstoffen fügen sich zusammen. Es bilden sich Überlagerungen aus Transparenz und Verdichtung. Hier werden 30 Schichten und mehr aufgetragen, die immer wieder trocknen müssen. Nicht nur viel Geduld auch Mut und Spontanität im Stoppen von Prozessabläufen sind nötig. Nach und nach entwickeln sich Farbräume, die durch gezieltes Eingreifen herausgearbeitet werden und zu einer Bildkomposition führen.

Klassische Öl-Schicht-Malerei

Die Wahl des Bindemittels bildet für mich den Schlüssel zur Arbeit. Bei der klassischen Ölmalerei wird erst Kasein, dann Eitempera und erst am Schluss zur Ausarbeitung Öl verwendet, das teilweise mit Wachs angereichert ist. Ein fast meditatives Arbeiten ist möglich und bringt Tiefe in die Arbeit.

Warmleime in richtiger oder falscher Anwendung

Warmleime in richtiger oder falscher Anwendung lassen viel Raum zum Experimentieren. Traditionelle Maltechniken aus Bhutan und Tibet finden Einzug. Achtsamkeit ist elementar. Das Material, aber auch die Arbeitsweise sind im Einklang mit der Natur gewachsen. Es gibt kein richtig oder falsch, nur unterschiedliche Prozesse – steuerbare oder zufällige.

Mischtechniken auf Metall, schwebend gehängt

Die Materialwahl – für den Malgrund Aluminiumplatten zu verwenden – basierte auf dem Wunsch, Bilder im Freien zu hängen. Es wurde viel ausprobiert und getestet. Die Herausforderung war es,  die INTONACO Mischung mit den Farbpigmenten und anderen Stoffen auf Metall malerisch zu binden. Die Lösung hat sich durch viele Experimente entwickelt und es entstanden die ersten Metallbilder. Diese Arbeiten auf dünnen Aluplatten rosten garantiert nicht und sind feuchtraumgeeignet, wie z.B. in Wintergärten und Badezimmern. Sie sind bedingt outdoorgeeignet d.h. sie können an geschützten Stellen auch im Aussenbereich gehängt werden. Seit Jahren hängen die ersten Testarbeiten draußen im Sommer wie Winter und bewähren sich. Sabine Huber ist begeistert und arbeitet seitdem am Liebsten auf Alu als Malgrund. Der ganz besondere Reiz liegt darin, dass sich Stellen entwickeln, wo das Aluminium durch die matte Struktur der oft porösen Marmormehlrisse blitzt. Das ist ein ganz wunderbarer Effekt. 

„Wie verleihe ich Metallbildern Leichtigkeit?
Indem ich sie schweben lasse…“

Eine spezielle Hängetechnik lässt die Bilder vor der Wand optisch schweben. So kommen die auf dünnen Metallplatten gefertigten Arbeiten besonders gut zur Geltung. Die schwebende Hängung erzeugt eine Illusion von Leichtigkeit und gleichzeitig wirkt die Schwere des Materials tiefgründig und konfrontiert den Betrachter mit Gegensätzen.

Werden die Metallbilder indirekt beleuchtet, so erstrahlen sie in einem ganz besonderen Glanz. Durch die schwebende Hängung ist das Anbringen eines LED – Streifen zwischen Wand und Bild ganz einfach zu realisieren.